State Street Investment Management : Im Oktober 2025 zeigten sich die globalen Kapitalmärkte weiterhin von ihrer vorsichtig optimistischen Seite. Sowohl Aktien als auch Staatsanleihen konnten solide Wertzuwächse verbuchen.
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Markus Weis Managing Director bei State Street Investment Management
Die geopolitischen Spannungen der Vormonate ebbten ab, nachdem späte US-China-Verhandlungen die Sorgen um den Welthandel milderten. Gleichzeitig deuteten moderatere Inflationsdaten darauf hin, dass der Preisdruck durch Zölle bislang weniger stark durchschlägt als von vielen befürchtet.
So legte in den USA der S&P 500 um 2,3 % zu, getragen von starker Performance aus dem Technologie- und Finanzsektor. Die aktuelle Unternehmensberichtssaison fiel dabei unterschiedlich aus, insbesondere da Unternehmen noch sehr diffus von und mit den Erwartungen rund um KI operieren. Die Performance von Small Caps (+1,8 %) hinkte dabei hinterher, auch belastet durch restriktive Töne seitens der US-Bundesbank Fed. Auf der anderen Seite des Atlantiks stiegen europäische Aktien um 2,4 %, angeführt von Automobil- und Luxusgüterwerten, die von einer Erholung der chinesischen Nachfrage profitierten. Der britische FTSE All-Share gewann 3,7 %, gestützt von defensiven Sektoren und Energie. Aktien aus den Emerging Markets erzielten ein Plus von 4,2 %, getragen von Chinas Erholung und anhaltender politischer Unterstützung.
Die erwartete Zinssenkung der Fed hatte in den USA nur einen begrenzten Einfluss auf die Märkte. Die Renditen von US-Staatsanleihen gaben leicht nach, während die Märkte die zweitlängste und aktuell längste US-Regierungsschließung/Shutdown der Geschichte weitgehend unbeeindruckt verdauten. Europäische Rentenmärkte legten um 0,9 % zu, wobei insbesondere Italien und Spanien mit rückläufigen Renditen auffielen. Britische Gilts waren mit einem Rückgang der 10-jährigen Rendite um 30 Basispunkte die Top-Performer unter den entwickelten Staatsanleihen.
Der US-Dollar blieb im Oktober fest, gestützt durch starke Unternehmensgewinne und sichere Häfen. Gold stieg bis auf den Bereich von 4.300 US-Dollar je Unze, getrieben von verstärkten Zentralbankkäufen. Rohöl gab um 2,2 % nach, belastet durch Nachfragesorgen aus China.
Mittelzuflüsse nach Anlagekategorie im Detail
Im zurückliegenden Monat Oktober verzeichneten EMEA-domizilierte ETFs Nettozuflüsse von insgesamt 40,7 Mrd. US-Dollar. Haupttreiber waren Aktien-ETFs mit 28,0 Mrd. US-Dollar, gefolgt von Renten-ETFs mit 15,7 Mrd. US-Dollar. Rohstoff-ETFs hingegen mussten Abflüsse von 4,9 Mrd. US-Dollar hinnehmen.
Auch der Bereich der ESG-ETFs verzeichnete massive Nettozuflüsse von insgesamt 16,7 Mrd. US-Dollar. Besonders gefragt waren dabei Renten-ESG-Produkte mit 8,7 Mrd. US-Dollar, dicht gefolgt von Aktien-ESG-ETFs mit 8,0 Mrd. US-Dollar. Innerhalb dessen führten US-ESG-Aktienstrategien die Zuflüsse mit 2,9 Mrd. US-Dollar an, während bei Renten-ESG insbesondere Investment-Grade-Unternehmensanleihen mit 6,5 Mrd. US-Dollar herausstachen.
Bezüglich der Management-Stile, dominierten passive Strategien weiterhin das Marktgeschehen mit 36,0 Mrd. US-Dollar an neuen Mitteln. Aktive ETFs konnten im Oktober 4,6 Mrd. US-Dollar an Zuflüssen verbuchen, was einem Anteil von 11,3 % an den gesamten Marktzuflüssen entspricht. Innerhalb der aktiven Strategien entfielen 2,9 Mrd. US-Dollar auf Aktienprodukte und 1,5 Mrd. US-Dollar auf Rentenprodukte.
Hinsichtlich des regionalen Splits, sammelten globale Aktien-ETFs insgesamt auf Monatssicht 11,6 Mrd. US-Dollar ein, US-Aktien 7,0 Mrd. US-Dollar. Emerging Markets (+4,5 Mrd. US-Dollar) und Europa (+3,3 Mrd. US-Dollar) erfreuten sich ebenfalls einer soliden Nachfrage. Großbritannien verzeichnete hingegen leichte Abflüsse.
Sektoral führten die Bereiche Technologie (+1,8 Mrd. US-Dollar) und Gesundheitswesen (+1,2 Mrd. US-Dollar) die Sektor-(zu)-flüsse an. Finanzwerte (-576 Mio. US-Dollar) und zyklische Konsumgüter (-156 Mio. US-Dollar) mussten hingegen Abflüsse hinnehmen
Auch Dividendenstrategien (+723 Mio. US-Dollar) und Small Cap (+282 Mio. US-Dollar) waren gefragt. Dagegen verzeichneten Low Volatility (-900 Mio. US-Dollar) und Equal Weight (-737 Mio. US-Dollar) deutliche Abflüsse im Bereich der Stil-Faktoren.
Bei den Anleihen verzeichneten nahezu alle Rentenkategorien positive Zuflüsse. Unternehmensanleihen sammelten 8,0 Mrd. US-Dollar ein, Staatsanleihen 4,7 Mrd. US-Dollar und Aggregate-Bond-ETFs 1,7 Mrd. US-Dollar. Innerhalb der Bonitäten dominierten Investment-Grade-Produkte die Nachfrage mit 6,5 Mrd. US-Dollar, gefolgt von High-Yield-Produkten mit 1,3 Mrd. US-Dollar. Besonders gefragt waren dabei erneut Short/Intermediate-Laufzeiten (+7,9 Mrd. US-Dollar), gefolgt von Intermediate Term (3–10 Jahre, +2,4 Mrd. US-Dollar) und Ultra Short (+2,2 Mrd. US-Dollar).
Die Rohstoffe dominierten Abflüsse aus Edelmetallen (-5,0 Mrd. US-Dollar). Broad Based Commodities verloren 366 Mio. US-Dollar. Energie (+239 Mio. US-Dollar) und Industriemetalle (+192 Mio. US-Dollar) konnten hingegen Zuflüsse verzeichnen.
Retrospektiv lässt sich für den Monat Oktober 2025 festhalten, dass der europäische ETF-Markt trotz Gegenwind bei Rohstoffen und selektiven Sektor-Abflüssen seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt hat und weiterhin sich starker Nachfrage erfreut. Dabei standen insbesondere globale Aktien, Strategien im Bereich Nachhaltigkeit, Unternehmensanleihen und kurzen bis mittleren Laufzeiten im Rentenbereich besonders im Fokus.
Quelle: ETFWorld
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